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Werkzeugmaschinen entwerfen mit Solid-Works?

Hallo Ihr.
Macht jemand von Euch Entwurf und Konstruktion von Werkzeugmaschinen auf Solid-Works?
Wir konstruieren bisher mit ME 10, haben jetzt parallel dazu SW bekommen, eigentlich zum konstruieren. Der Einsatz von SW scheint sich aber totzulaufen, weil komplexere Entwürfe scheinbar nicht möglich sind.
Ein großes Problem ist das ’Innendrin-Konstruieren’, weil man einfach nicht beispielsweise in ein Gehäuse reingucken kann, und drinnen am Getriebe konstruieren. Legt man einen virtuellen Schnitt, kann man keine Kanten fangen. Schaltet man auf Drahtmodell, sieht man vor lauter Linien nichts mehr. Legt man einen realen Schnitt, z.B. durch die Mittelebene, verschwindet dieser Schnitt, wenn man ’Teil bearbeiten wählt’.

Das ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was vom SW-Gebrauch abschreckt.

Meine große Frage ist, wer hat Erfahrungen beim Einsatz von SW zum Entwurf und zur Konstruktion komplexer Maschinen?

Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

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Hallo Andreas2,

ich kann jetzt nicht behaupten dass ich die riesen Erfahrung im Konstruieren von komplexen Maschienen habe. Allerding gibt es ein paar Tricks die das Leben in so einer Situation vereinfachen.

Eine Möglichkeit wäre sich verschieden Konfigurationen anzulegen in denen nicht benötigte Teiel bzw. Baugruppen ausgeblendet sind. Ich selber habe z.B. auch eine Konfiguration "Dummy" in der ich immer wild ein/ausblenden kann, so wie ich es gerade brauche.

Eine weitere Möglichkeit ist das benutzen der Hüllfunktion in SWX (siehe Hilfe). Mit dieser Funktion kann man sich einen Raum definieren. Man kann sich dann Teile anzeigen lassen nach den Kriterien: Teile komplett inder Hülle, in Hülle und auch Teile die die Hülle schneiden, Teile ausserhalb der Hülle.

Dann gibt es noch die Möglichkeit Teile transparen zu machen. So kann man dann auch durch ein Gehäuse auf das Innenlebenblicken ohne Teile ein bzw. auszublenden.

Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen dass SWX so abschreckend ist (vernünftige Einarbeit bzw.n Grundschulung vorrausgesetzt). Was schreckt denn noch von SWX ab ?

Gruß Patrick

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Hallo,

wir sind seit ca. 1Jahr dabei Sondermaschinen auf SWX zu konstruieren und sind intern auch schon zu dem Schluß gekommen, daß SWX wohl besser für den Formenbau o.ä. geeignet ist. Trotzdem kann ich mich Patrick nur anschließen. Ich denke auch über die verschiedensten Konfigurationen (Teile ein-oder ausgeblendet, unterdrückt...)kann man schon viel erreichen. M.E. sollte man viel in kleinen überschaubaren Unterbaugruppen machen. Es besteht ja auch die Möglichkeit, im Raum zur Hilfskonstruktion 2D-Skizzen anzulegen von denen man dann Kanten fürs Volumen übernehmen kann. Ach ja, das mit den realen Schnitten geht schon, es dürfen nur keine Baugruppenschnitte sein. Man muß den Schnitt in einer separaten Konfiguration im Einzelteil machen.

Alles in allem bleibt festzuhalten, daß SWX schon hilfreich ist, vor allem wenn ich an den Aufwand im 2D denke auf komplexe Bauteile schräg draufzuschaun...

Ärgerlicher ist es, saubere 2D-Zeichnungen abzuliefern. Aber darüber habe ich mich ja schon mehrmals ausgelassen.

Gruß,

Joachim

[Diese Nachricht wurde von JoachimSeitz am 30. Juli 2001 editiert.]

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Hallo Andreas "2"!

Ich denke, dass Euer "Problem" nicht darin besteht, dass man mit SWX gewisse Dinge nicht tun kann. So wie ich Deine Situation interpretiere, seid Ihr in eurer Firma gerade dabei den Schritt vom 2D zu 3D-Konstuieren zu machen. Und hier "liegt der Hund begraben" !

Ich betreibe selber ein kleines Ingenieurbüro und arbeite teilweise auch als Freelancer bei anderen Firmen. Sei es SWX oder Mechanical Desktop, die Probleme beim Umstieg auf ein 3D-System sind in etwa immer dieselben (Liste natürlich nicht abschliessend ):

1) Mit einem 3D-CAD ist die Arbeitsweise IMO wesentlich komplexer, da viel mehr Informationen eingegeben, aber auch zurüchgegeben werden. Das kann am Anfang natürlich sehr unübersichtlich werden.

2) Oft wird angenommen, dass ein Konstrukteur ohne Probleme auf 3D umsteigen kann. Meiner Meinung nach ganz Falsch. Eine gute Schulug und später viel Hartnäckigkeit sind die Basis für eine erfolgreiche 3D-Karriere und produktives Arbeiten.

3) Gerade bei Neuentwicklungen und im Prototypenbau wird viel mehr des Zeit Herstellungsprozesses in den Entwicklungsbereich verlagert, d.h. in der Konstruktionabteilung wird normalerweise mehr Zeit für eine Konstruktion verwendet, als wenn man mit 2D arbeitet. Dafür fällt aber sehr viel Zeit für "gebastel" in der Produktion weg (etwas salopp ausgedrückt )! Ein Produkt hat sollte nach der Konstruktion ein höhere Qualität als wenn man mit 2D arbeitet.

4) Die Datenstruktur wird so übernommen, wie sie bis anhin war. Das kann schwierig werden: in einem 2D-CAD ist jede Zeichnung in sich geschlossen (normalerweise), alle Informationen sind im entsprechenden File abgelegt. Aber nicht so im 3D-Bereich: hier sind u.U. hunderte von Files als X-Ref miteinander verknüpft und sollten möglichst nicht mehr verschoben werden. Man sollte sich schon zu Beginn der 3D-Phase gut überlegen, wo werden z.B. Normteile abgelegt, wie soll der Konstruktionsbaum mit Verzeichnissen aufgebaut werden, usw..?

Der Umstieg auf 3D erfordert einiges an Schulung, Überlegung und Aufwand. Doch ich bin überzeugt, wenn man diese Aufgaben meistert, stellt sich sehr schnell auch Erfolg ein. Ich denke es ist wie mit vielen anderen neuen Dingen auch: zuerst hat man mehr Arbeit, aber schon sehr bald kann man von dieser auch profitieren und es geht produktiver von der Hand. Letztenendes wird mit jedem 3D-System besser und schneller gearbeitet als mit 2D.

So, und nun beende ich meinen "Roman" und wünsche Dir viel Erfolg, Andreas

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Hallo Andreas,

wir konstruieren seit 4 Jahren Sondermaschinen mit SolidWorks.
Der Umstieg vom Zeichenbrett oder 2D System zu einem 3D System ist nicht einfach. Der Vergleich mit autofahren und fliegen ist meiner Meinung ganz passend.
Bei uns gab es schon einige die Flugerfahrung (Pro/E) hatten und wir hatten deshalb einen ganz guten Start.
Von den 13 Konstrukteuren und Zeichnern möchte heute keiner mehr an 2D zurück.
Der Andreas Müller hat sich über das Thema sehr treffend geäußert.

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Hi Andreas2.

Ich fahre in "komplexen" Baugruppen bei kniffligen Sachen gelegentlich eine 2D-Ableitung parallel und schau mir mein gegurke in der Baugruppen gleich im sauberen Schnitt an.
(Performanceeinbußen sind allerdings leise fluchend hinzunehmen.)

Ein Tip:
Stell Dir vor dem modellieren einige Fragen und überlege was Du machen willst. Hier einige (von vielen) zur Auswahl:

Welche Achse ist/soll die Bezugsachse sein?
Welche Ebene definiert z.B. die axiale Lage eines Parts und ist die Ebene vorhanden?
Welche Ebene definiert die radial Lage?
Welche Ebene eigenet sich als Skizzenebene?
Welche Referenzen machen Sinn und welche sind Schwachsinn?
Welche Ebene soll z.B. Maßbezugsebene werden?
Kann man eine Layoutskizze sinnvoll einsetzen?

Warum dies alles fragst Du dich?

Achsen und Ebenen sind im Feature-Manager ganz leicht zu finden und es liegt ganz sicher kein anderes Bauteil davor.

Im Zusammenspiel mit Konfiguration, wie schon oft beschrieben, kannst Du dann ganz gelassen durch Deine Werkzeugmaschinen gleiten.

Gruß
Beere

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